Bericht zur Veranstaltung „Vom Träumen und Schmieden“ in der Kulturbuchhandlung Jastram am 29. Juni 2022

Im Rahmen des Ulmer Lyriksommers waren die Ulmer Verseschmieder Tanja Nova, Laura Winter und Marco Kerler zu Gast in der Buchhandlung Jastram. Die von Christine Langer moderierte Veranstaltung, die unter dem Titel „Vom Träumen und Schmieden“ mehr als 40 Besucher*innen in Jastrams Bücherluft lockte, war ein exzellentes Beispiel dafür, wie Leselust und Faszination für Gedichte geweckt werden können.

Entspannte Ulmer Verseschmieder T. Nova, M. Kerler und L. Winter vor der Veranstaltung

Tanja Nova, die im Brotberuf den Fachbereich Kultur an der vh Ulm leitet, stimmte das Publikum mit eigenen Songs ein. Gitarre, Gesang und Lyrik – wie das zusammengeht, stellte sie eindrucksvoll live vor; und natürlich hatte sie die Hörer*innen sofort auf ihrer Seite. Ihre einfühlsamen Gedichte, die sie im Gegensatz zu ihren englischsprachigen Songs in deutscher Sprache verfasst, greifen Themen aus Alltag, Natur und zwischenmenschlichen Beziehungen auf. Sie zeigen eine höchst kreative Persönlichkeit, die aus ihrer Tätigkeit als Kulturvermittlerin Energie schöpft, weil sie Freude daran hat, Menschen für Kultur zu begeistern.

Die zweite Autorin des Abends, Laura Winter, ist Ärztin und absolviert derzeit ihre Facharztausbildung zur Internistin. Doch ist es ihr seit längerem auch sehr wichtig, Zeit für das eigene Schreiben zu finden. 2015 startete sie ihren Blog laurineblom.com; aktuell ist sie dabei, ihren ersten Roman weiterzuentwickeln. Darauf darf man gespannt sein, für ihre Prosa wurde sie vor kurzem mit dem Förderpreis der Stadt Ulm ausgezeichnet. An diesem Abend stellte sie Gedichte und lyrische Prosa vor. Den Ukrainekrieg in einem Gedicht thematisierend ist ihr sprachlicher Ausdruck präzise und fasst die gesellschaftliche Ohnmacht reflektierend in Worte.

Marco Kerler, der dritte Autor in der Runde, war der Hahn im Korb, der den Abend mit der lockeren Vorstellung seiner Gedichte unterstrich. Im Gespräch mit Moderatorin Christine Langer erzählte er von seinen literarischen Anfängen, die schon einige Jahre zurückliegen, und schilderte seine Entwicklung vom Beat- zum Straßenpoeten. Beruflich als Erzieher tätig, hat er in jüngster Zeit eine Geschichte für Kinder geschrieben, die er nun einem Verlag vorstellen möchte. Das neueste Projekt aber ist ein Gedichtband mit Illustrationen einer Grafikerin – ein Buchprojekt, das demnächst in einem hochwertigen Druckverfahren umgesetzt wird.

Der kurzweilige Abend machte Lust auf mehr. Und wir stellten wieder fest: Die Zeit für Lyrik steht gut! Man darf gespannt sein, wie sich die literarischen Wege der drei Autor*innen weiterentwickeln.

Unser Projekt „Wandelmut – Lyrik ohne Grenzen“ und die aus ihm hervorgegangene Veranstaltungsreihe des Ulmer Lyriksommers 2022 wird von der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des Literatursommers gefördert. Kunstwerk e.V. als Organisator des Ulmer Lyriksommers und Christine Langer als dessen Künstlerische Leiterin bedanken sich hierfür vielmals.

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