Ein Abend des lyrischen Dialogs mit Nadja Küchenmeister und Raoul Schrott.

Gegensätze, Ergänzungen, Pole oder „nur“ gewichtige Stimmen? Die beiden mehrfach ausgezeichneten Schriftsteller*innen Nadja Küchenmeister und Raoul Schrott gestalten einen Abend für die Lyrik.

So leichtfüßig & vielschichtig Nadja Küchenmeisters Gedichte klingen – der Nachhall von Lyriker Raoul Schrott schreibt Stimmen in den Raum, die jede Nuance unterstreichen. Welche Muster entwerfen Küchenmeister & Schrott an diesem lyrischen Abend, wie klingen die beiden im Dialog?

Nadja Küchenmeister lebt als freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr letzter Gedichtband »Im Glasberg« (Schoeffling & Co) erschien 2020. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Mondseer Lyrikpreis und dem Basler Lyrikpreis. Raoul Schrott erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel-Preis und den Joseph-Breitbach-Preis. Sein jüngster Band »Inventur des Sommers« (Hanser) ist 2023 erschienen und wird von der Presse gefeiert (»Weltklasse. Wenn Raoul Schrott noch nicht berühmt wäre, würde er es mit diesem Buch.« K.-M. Gauß).

Moderiert wird der lyrische Abend von Beate Tröger. Sie lebt als freie Kritikerin und Moderatorin in Frankfurt am Main. Beate Tröger rezensiert für den Deutschlandfunk, den SWR und den WDR, die FAZ, den Freitag und ZEIT online und ist freie Redakteurin der Frankfurter Hefte.

Kurzbiografien von Nadja Küchenmeister und Raoul Schrott:

Nadja Küchenmeister, geboren 1981 in Berlin, lebt dort als freie Schriftstellerin. Sie schreibt Features für den Rundfunk und lehrt derzeit an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Ihr letzter Gedichtband Im Glasberg (Schöffling & Co) erschien 2020. Nadja Küchenmeister wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Mondseer Lyrikpreis sowie zuletzt mit dem Basler Lyrikpreis 2022.

Nadja Küchenmeister (Copyright Foto: Dirk Skiba)

Raoul Schrott, geboren 1964, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel- und den Joseph-Breitbach-Preis. Bei Hanser erschienen zuletzt u.a. Homers Heimat (2008) und seine Übertragung der Ilias (2008), Gehirn und Gedicht (2011, gemeinsam mit dem Hirnforscher Arthur Jacobs), die Erzählung Das schweigende Kind (2012), die Übersetzung von Hesiods Theogonie (2014), der Gedichtband Die Kunst an nichts zu glauben (2015) sowie Erste Erde (Epos, 2016), Politiken & Ideen (Essays, 2018), Eine Geschichte des Windes oder Von dem deutschen Kanonier der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal (Roman, 2019) und und Inventur des Sommers (Über das Abwesende, Hanser, 2023). Raoul Schrott arbeitet zurzeit im Auftrag der Stiftung Kunst und Natur an einem umfangreichen Atlas der Sternenhimmel. 2023 wird er die Ernst-Jandl-Dozentur der Universität Wien innehaben.

Raoul Schrott (Copyright Foto: Christoph Greussing)

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Kurzinformationen zu Küchenmeisters letztem Gedichtband »Im Glasberg« (Schoeffling & Co, 2020) und Schrotts neu erschienenem Band »Inventur des Sommers« (Hanser, 2023):

»Nadja Küchenmeister tritt als eine einzigartige lyrische Stimme auf, die sanft und gelassen klingt, obwohl sie mitten aus dem Fegefeuer zwischen Liebe und Tod zu kommen scheint«, schreibt Dorothea von Törne in der Literarischen Welt. Angelika Overath nennt die Gedichte »sprachfromme, dinggläubige Gebete, ›briefe nach hause‹ in eine verlorene Vergangenheit, die ewig aufleuchten soll.« (Neue Zürcher Zeitung) Für Hajo Steinert (Deutschlandfunk) gilt: »Ein großer Wurf.«
In der jungen Lyrikgeneration ist Nadja Küchenmeister längst etabliert. Von ihren Büchern werden Nachauflagen gedruckt, ihr Werk wird mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Nun erscheint mit Im Glasberg ihr dritter Gedichtband.
Die Sonne ist hier der Mond, ein »rauperich« schlängelt sich durch die Erinnerung, aber Vorsicht: »wer aufräumt, der begegnet sich, wie ungünstig.« Und doch muss man immer weitergehen, »während / das herz wie eine biene schwirrt / honig sammelt im mittelfellraum.«
Diese Gedichte sind zart und schonungslos zugleich. Nadja Küchenmeister versteht es, Stimmungsbilder zu erzeugen, die uns nicht mehr loslassen. Dabei erneuern ihre Texte stets unseren Blick auf die Welt und öffnen Türen, wo wir keine vermuten. (Quelle: Schoeffling & Co, 2023)

Buchcover (Copyright: Schoeffling & Co)

„Weltklasse. Wenn Raoul Schrott noch nicht berühmt wäre, würde er es mit diesem Buch.“ Karl-Markus Gauß

Lockdowns und Krieg haben in unserer Gegenwart große Lücken aufklaffen lassen. Raoul Schrotts formensprengende Gedankengedichte erkunden, wie sehr unser Denken, Handeln und Fühlen vom Absenten geprägt ist. Vermag es die Poesie, das Verlorengegangene wiederzubringen? Was bleibt und was lassen wir zurück, wenn wir gehen? Kunstvoll, klug und sinnlich rückt dieser zwischen Essay und Lyrik mäandernde Band ein buntes Kaleidoskop jener zersprungenen Momente vor Augen, die unser Leben ausmachen – ob zu Hause, im Zeitgeschehen oder auf einer Reise zu den Kultstätten der Musen, ob in wahren Geschichten, Totenreden oder Jubelfeiern. (Quelle: Hanser, 2023)

Buchcover (Copyright: Hanser Verlag)

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FREIER EINTRITT – Wir laden alle Literatur- und Sprachinteressierten sowie Freunde des Ulmer Lyriksommers zu dieser hochkarätigen lyrischen Abendveranstaltung mit Nadja Küchenmeister und Raoul Schrott ein. Die Veranstaltung im Einsteinhaus, Club Orange (Kornhausplatz 5, 89073 Ulm) findet am 30. Juni 2023 ab 19 Uhr statt.

Organisiert wird diese Lyrikveranstaltung von Dichter dran e.V. in Kooperation mit der vh Ulm. Die Lesung wird gefördert durch den Deutschen Literaturfonds und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms „Neustart Kultur“ sowie durch privaten Spendern.

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