Die Lyrikerin Christine Langer, künstlerische Leiterin des Ulmer Lyriksommers 2022, las im Literaturhaus Heilbronn aus ihrem neuen Gedichtband.
Am Abend des 19. September 2022, als in Ulm bereits die Vorbereitungen für die am folgenden Freitag stattfindende Konzertlesung „Sei Gedicht!“ zugange waren, gab Ch. Langer ein Gastspiel im Literaturhaus Heilbronn, wo sie aus ihrem neuen Lyrikband „Ein Vogelruf trägt Fensterlicht“ las.
Vorgestellt wurde Christine Langer von Anton Knittel, dem Leiter des Literaturhauses Heilbronn. Durch die Moderation von Inka Knittel, Leiterin des Kolping-Bildungszentrums Heilbronn, erschloss sich dem Hörerkreis ein wenig das Denken, Fühlen und Sehen der Lyrikerin Christine Langer.
Einen schönen Bericht zur Lesung hat die HEILBRONNER STIMME in ihrem Kulturspiegel publiziert.
Aus den fünf Kapiteln trägt die alle Tiere liebende Künstlerin verschiedene Gedichte vor, die alle etwas verbindet. Nämlich die individuelle Perspektive auf die Realität, jenseits des Sicht- und Greifbaren. „Die Baumlandschaft, Land in den Bäumen, die zum Baum gewachsene Sprache, die laub-rauschenden Silben ins Licht gerückter Blattrücken an den Zweigen“ (Auszug aus „Bäume“) gibt einen Einblick. „Ich stelle die Dämmerung in Frage, Dämonen, die es nicht mehr gibt…die Uhrzeit am Handgelenk längst abgelegt“, zitiert Langer aus dem Gedicht „Tage wie dieser“. Lebendig, akzentuiert, mit kurzen Erläuterungen, wenn es wichtig ist, entfalten sich die Wortkompositionen in der konzentrierten Aufmerksamkeit der Zuhörer. „Seit dem verordneten Stillstand lese ich zwischen ziehenden Wolken, pflanze ich Bäume mit Blicken“ (aus „Innere Ordnung“) thematisiert die Pandemie.
Astrid Link, HEILBRONNER STIMME, 21. September 2022
Comments are closed