Der Ulmer Lyriksommer präsentiert am 6. September 2024 um 19:30 Uhr im Haus der Museumsgesellschaft Ulm zwei hochkarätige Poetry Performances mit drei außergewöhnlichen Schweizer Künstlerinnen — eine Veranstaltung, die nicht nur das lyrik- und literaturinteressierte Publikum ansprechen soll, sondern für alle Kulturinteressierten facettenreiche poetische Performances bieten wird.

Nach neoklassischen Klangwelten und Lyrik im Bibliothekssaal des Klosters Wiblingen, Jazz und Lyrik auf der Wilhelmsburg, argentinischem Tango und Lyrik im Café Fortuna sowie Lautpoesie in der kunsthalle weihaupt wartet der Ulmer Lyriksommer am 6. September 2024 mit weiteren spannenden Formaten auf. Zu sehen und hören wird hochkarätige performative Poesie mit den Schweizerinnen Simone Lappert & Martina Berther sowie Heike Fiedler sein. Während Simone Lappert & Martina Berther eine Spoken Poetry Performance bieten werden, wie sie Ulm bisher noch nicht erlebt hat, wird Heike Fiedler bei ihrer Performance mit außergewöhnlichen Präsentationsformaten überraschen. Dichter dran e.V. und der Ulmer Lyriksommer laden alle Lyrik-, Literatur- und Kulturinteressierten zu diesem ganz besonderen Schweizer Poesieabend bei freiem Eintritt ein.

Die Performances von Simone Lappert & Martina Berther sowie Heike Fiedler konzentrieren sich auf aktuelle Gedichtbände der beteiligten Autorinnen:

Lyrikperformance
TU ES! HIER

mit Heike Fiedler

Heike Fiedlers performativ ausgerichtete Lesung wird sich auf ihren aktuellen Gedichtband »Tu es! hier« konzentrieren. Sie wird aber auch ältere Gedichte in die Lesung einfließen lassen. Ihre Gedichte entspringen der Welt, manchmal mischen sie die Sprachen, ergreifen Worte in ihrer Materialität, bewegen sich zwischen Oralität und Schriftlichkeit.

Spoken Poetry Performance mit Musik
längst fällige verwilderung

mit Simone Lappert & Martina Berther

»längst fällige verwilderung« ist eine Spoken Poetry Performance mit Gedichten und Gespinsten aus Simone Lapperts gleichnamigem Lyrikdebüt. Darin vermoosen Gedanken und leuchtet der Mond siliziumhell. Die Liebe schmeckt nach Quitte, die Katastrophe nach Erdbeeren, und die Dichterin fragt: „sag, wie kommt man noch gleich ohne zukunft durch den winter?“ Es sind Texte über Aufbrüche, Abschiede, Sehnsüchte, Selbstbestimmung und die fragile Gegenwart.

Die versierte E-Bassistin Martina Berther (Frida Stroom, Ester Poly, Sophie Hunger) greift die inhaltlichen Motive der Gedichte musikalisch auf, kontrastiert sie, begleitet sie und spitzt sie zu.

längst fällige verwilderung ist mal laut und wild, mal nachdenklich leise und immer wieder augenzwinkernd.

Dichter dran e.V. und Ulm begrüßt drei herausragende (Performance-)Künstlerinnen aus der Schweiz:

Heike Fiedler ist in Opladen geboren und in Düsseldorf aufgewachsen. Sie lebt in Genf, wo sie ihr Literaturstudium abgeschlossen hat (Germanistik, Slawistik, Politologie). Sie ist Autorin, Performerin, Übersetzerin, Laut- und Bildpoetin. Sie performt ihre Texte intermedial und international auf den Bühnen der Lyrik und Literatur. Heike Fiedler arbeitet mit neuen Technologien, die u.a. für Echtzeitprozesse konzeptualisiert sind. Sie realisiert Installationen im öffentlichen Raum. An der Schnittstelle von Oralität und Schriftlichkeit spielen viele ihrer Texte mit Mehrsprachigkeit als Ausdruck der Zirkulation von Zeichen und Interkulturalität. Sie hat einen Roman, einen Essay und 2 Lyrikbände auf Französisch veröffentlicht, 3 Bücher sind bei der edition »spoken skript« (Luzern) erschienen.

Simone Lappert (*1985 in Aarau) studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Mit ihrem Debütroman »Wurfschatten« stand sie auf der Shortlist des ZDF-aspekte-Preises, ihr Roman »Der Sprung« war für den Schweizer Buchpreis nominiert. Für ihre Lyrik wurde sie mit dem Heinz-Weder-Preis und einem Werkbeitrag des Fachausschusses Literatur Basel ausgezeichnet.

Lappert ist Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel und war Schweizer Kuratorin für das Lyrikprojekt »Babelsprech.International«. Sie lebt in Zürich. »längst fällige verwilderung« (Diogenes 2022) ist ihr erster Gedichtband.

Martina Berther (Foto Alexandra Baumgartner)

Martina Berther (*1984 in Chur) lebt in Zürich. Sie ist eine der vielseitigsten E-Bassistinnen der Schweizer Musikszene. Im Jahr 2012 schloss sie ihr Studium mit dem Master of Arts in Musikpädagogik und Performance Jazz an der Hochschule Luzern ab. Ihr Klangspektrum reicht von Popmusik über experimentelle Musik bis hin zu freier Improvisation. Mit ihren Bands Ester Poly und AUL, solo aka Frida Stroom, sowie mit Sophie Hunger ist sie international unterwegs. Sie schreibt Musik für Filme, interessiert sich für interdisziplinäres Zusammenarbeiten, ist als Multiinstrumentalistin und Sessionmusikerin tätig und bisher auf circa 23 veröffentlichten Tonträgern zu hören. 2018 erhielt sie das Werkjahr der Stadt Zürich. 2020 wurde sie mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet.

FREIER EINTRITT! Der Schweizer Poetry Performance Abend wird von Dichter dran e.V. im Rahmen des Ulmer Lyriksommers 2024 organisiert. Er wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, der Baden-Württemberg-Stiftung im Rahmen des Literatursommers 2024 sowie von der Kulturabteilung der Stadt Ulm gefördert. Die Veranstaltung findet am 6. September 2024 ab 19:30 Uhr im Haus der Museumsgesellschaft (Neue Straße 85, 89073 Ulm) statt.

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