»Die Freiheit, den Mund aufzumachen« Nach dem Hilde-Domin-Abend im Mai gestaltet der Ulmer Lyriksommer 2024 einen Abend zu Ehren des großen Dichters Erich Fried am 28. Juni 2024 um 19:30 Uhr im Club Orange der vh Ulm (Einsteinhaus). Eintritt frei!

Der österreichische, 1988 in Baden-Baden verstorbene Erich Fried ist bekannt für seine pointierte Liebeslyrik („Es ist was es ist – sagt die Liebe“), ebenso für seine politischen Gedichte. Viele davon sind aktueller denn je: „Wer will / daß die Welt / so bleibt / wie sie ist / der will nicht / daß sie bleibt“. Die Lyriksommer-Veranstaltung widmet sich mit Leidenschaft und Esprit diesem herausragenden Lyriker. Liebesgedichte politisch gedacht – Katharina Kohm & Christine Langer lesen politische Gedichte und Liebesgedichte von Erich Fried, diskutieren darüber und stellen sie gegenüber. Die Gedichte verkörpern die Enge und Weite menschlicher Existenz: Lust & Leid, Bewegung & Stillstand, Mut & Angst, Ekstase & Tod – sie werden für die Besucher:innen hör- und sichtbar. Mit im Programm: Ein KI-Experiment!

Katharina Kohm leitet am Nachmittag des 28. Juni 2024 von 14 – 17 Uhr mit der Schreibwerkstatt »Handwerk und Herzwerk« noch eine weitere Veranstaltung des Ulmer Lyriksommers 2024. Diese findet ebenfalls an der vh Ulm im Atelier des Einsteinhauses statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Anmeldung via E-Mail wird gebeten.

Erich Fried (* 6. Mai 1921 in Wien, † 22. November 1988 in Baden-Baden) war ein deutschsprachiger Dichter, Schriftsteller, Essayist, Kommentator und Übersetzer. Er galt in konservativen sowie rechten Kreisen als Störenfried, war darüber hinaus zeit seines Lebens politisch engagiert und verband das lyrische Schaffen mit seinen politischen Ansichten. Als eines seiner bekanntesten Werke gilt das Gedicht »Was es ist«, das als exemplarisches Modell moderner Liebeslyrik zu werten ist und zu einem festen Bestandteil von Lesebüchern wurde, die um das Thema der Liebe kreisen. Frieds Werk umfasst vor allem lyrische Texte, wobei der Autor zumindest einen Roman vorlegte ( »Ein Soldat und ein Mädchen «, 1960) und weiterhin kürzere Prosawerke verfasste. Fried gilt als einer der bedeutendsten Shakespeare-Übersetzer, da es ihm erstmalig gelang, die Wortspiele und Neologismen des englischen Dramatikers sinnvoll ins Deutsche zu übertragen.

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Katharina Kohm (* 1985 in Frankfurt am Main) studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Psychologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo sie 2012 mit einer Arbeit über Paul Celan abschloss. Sie promoviert zum Thema Sprachmagie im interdisziplinären Bereich zwischen Literaturwissenschaft und Linguistik und gibt Seminare, verfasst wissenschaftliche Aufsätze, Essays und hält Vorträge zu den Themen Gegenwartsliteratur, Ästhetik, Metapherntheorie und Feminismus. Im Llux-Verlag erschien 2010 während ihres Studiums ihr Debütband »Schuppenflügel. Ein Zyklus in Kehrtwenden«. Seit 2013 arbeitet sie als Rezensentin von Gegenwartslyrik u.a. für das Signaturen-Magazin, als Lehrerin für Deutsch und Kreatives Schreiben. 2019 erschien ihr zweiter Lyrikband  »Phosphor. Ein Übergeben« im geest-Verlag, der von Ruth Tesmar illustriert wurde. Ihr dritter Band  »in melanin« erschien 2021 im gutleut-Verlag. Sie kooperiert mit der Münchner Künstlerin Nina Annabelle Märkl im Bereich interdisziplinärer ästhetischer Zusammenarbeit und Ausstellungskonzeptionen zwischen Lyrik und Bildender Kunst.

Foto: Privatarchiv K. Kohm

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FREIER EINTRITT – Wir laden alle Literatur-, Lyrik- und Sprachbegeisterten zum Erich-Fried-Abend mit Katharina Kohm ein. Die Veranstaltung findet an der vh Ulm im Einsteinhaus (Club Orange, Kornhausplatz 5, 89073 Ulm) am Freitag, den 28. Juni 2024 um 19:30 Uhr statt.

Organisiert wird der Erich-Fried-Abend von Dichter dran e.V. in Kooperation mit der vh Ulm. Die Veranstaltung wird gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des Literatursommers 2024 sowie von der Kulturabteilung der Stadt Ulm.

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