Erich-Fried-Abend
Freitag, 28. Juni 2024 | 19:30 Uhr
vh Ulm, Einsteinhaus, Club Orange
Kornhausplatz 5, 89073 Ulm
Eintritt frei


Gestaltung des Abends: 
Katharina Kohm im Dialog mit Christine Langer



Ein Abend zu Ehren des großen Dichters Erich Fried mit Katharina Kohm & Christine Langer.

Der österreichische, 1988 in Baden-Baden verstorbene Erich Fried ist bekannt für seine pointierte Liebeslyrik („Es ist was es ist – sagt die Liebe“), ebenso für seine politischen Gedichte. Viele davon sind aktueller denn je: „Wer will / daß die Welt / so bleibt / wie sie ist / der will nicht / daß sie bleibt“. Die Veranstaltung widmet sich mit Leidenschaft und Esprit diesem herausragenden Lyriker. Liebesgedichte politisch gedacht – Katharina Kohm & Christine Langer lesen politische Gedichte und Liebesgedichte von Erich Fried, diskutieren darüber und stellen sie gegenüber. Die Gedichte verkörpern die Enge und Weite menschlicher Existenz: Lust & Leid, Bewegung & Stillstand, Mut & Angst, Ekstase & Tod – sie werden für die Besucher:innen hör- und sichtbar. Mit im Programm: Ein KI-Experiment!

Erich Fried (* 6. Mai 1921 in Wien, † 22. November 1988 in Baden-Baden) war ein deutschsprachiger Dichter, Schriftsteller, Essayist, Kommentator und Übersetzer. Er galt in konservativen sowie rechten Kreisen als Störenfried, war darüber hinaus zeit seines Lebens politisch engagiert und verband das lyrische Schaffen mit seinen politischen Ansichten. Als eines seiner bekanntesten Werke gilt das Gedicht » Was es ist «, das als exemplarisches Modell moderner Liebeslyrik zu werten ist und zu einem festen Bestandteil von Lesebüchern wurde, die um das Thema der Liebe kreisen. Frieds Werk umfasst vor allem lyrische Texte, wobei der Autor zumindest einen Roman vorlegte ( »Ein Soldat und ein Mädchen «, 1960) und weiterhin kürzere Prosawerke verfasste. Fried gilt als einer der bedeutendsten Shakespeare-Übersetzer, da es ihm erstmalig gelang, die Wortspiele und Neologismen des englischen Dramatikers sinnvoll ins Deutsche zu übertragen.

Katharina Kohm (Foto privat)

Katharina Kohm (* 1985 in Frankfurt am Main) studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Psychologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo sie 2012 mit einer Arbeit über Paul Celan abschloss. Sie promoviert zum Thema Sprachmagie im interdisziplinären Bereich zwischen Literaturwissenschaft und Linguistik und gibt Seminare, verfasst wissenschaftliche Aufsätze, Essays und hält Vorträge zu den Themen Gegenwartsliteratur, Ästhetik, Metapherntheorie und Feminismus. Im Llux-Verlag erschien 2010 während ihres Studiums ihr Debütband »Schuppenflügel. Ein Zyklus in Kehrtwenden«. Seit 2013 arbeitet sie als Rezensentin von Gegenwartslyrik u.a. für das Signaturen-Magazin, als Lehrerin für Deutsch und Kreatives Schreiben. 2019 erschien ihr zweiter Lyrikband  »Phosphor. Ein Übergeben« im geest-Verlag, der von Ruth Tesmar illustriert wurde. Ihr dritter Band  »in melanin« erschien 2021 im gutleut-Verlag. Sie kooperiert mit der Münchner Künstlerin Nina Annabelle Märkl im Bereich interdisziplinärer ästhetischer Zusammenarbeit und Ausstellungskonzeptionen zwischen Lyrik und Bildender Kunst.

Eintritt frei: Diese Veranstaltung wird gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des Literatursommers 2024 und von der Kulturabteilung der Stadt Ulm. Sie wird von Dichter dran e.V. in Kooperation mit der vh Ulm organisiert.